Wind & Tide


„If Maryland has a soul, it is the Chesapeake Bay“,
so die gängige Meinung nicht nur von Seglern an der Ostküste der Vereinigten Staaten. „Die Kinderstube des Atlantik“ wird sie auch genannt, jene über 300 km lange und mit einer Uferlänge von fast 5000 km gesegnete Meeresbucht, die schon Mitchener mit seinem Epos „Die Bucht“ besungen hat. Entstanden ist sie aus dem vor 10 000 Jahren versunkenen Delta ihres größten Süßwasserlieferanten, des Susquehanna, der heute bei Havre de Grace in die Bay mündet und so die Grenze ihrer nördlichen Ausdehnung definiert. Ihre Breite schwankt unregelmäßig zwischen etwa 6 km im Norden und über 40 km im Süden. Das Brackwasser entsteht aus dem Salzwasserzufluß durch die Gezeiten einerseits und durch das Süßwasser aus 48 Flüssen andererseits, insgesamt im Schnitt ungefähr 250 bis 300 Tausend Liter in jeder Sekunde.

Karl und Hein hatten das Boot gekauft, eine zehnjährige „Hunter 34“, 34 ½ Fuß lang, 11 ½ Fuß breit, 11 200 Pfund schwer, davon 5000 im Kiel, der zu einem Tiefgang von 5 ½ Fuß maßgeblich beiträgt, und bei Flaute angetrieben von einem „Yanmar“ 3 GMF mit stolzen 20 Pferden. Nach gründlichen Überholungsarbeiten an so manchem Winterwochenende war sie nun im Frühjahr fertig geworden. Miteigner Hein und dessen Freund Michael reisten zur Taufe aus Deutschland an, Karl und ich waren schon vor Ort.

Es wurde eine schöne, würdige Zeremonie beim „Liberty Yacht Club“ in Edgewater am South River, gleich südlich von „Sailtown USA“, Annapolis, Sitz der ehrwürdigen Marineakademie, Hauptstadt von Maryland und einstmals sogar für kurze Zeit Metropole des ganzen Landes. Aus „TAYLOR-MADE“ war nun „Potomac“ geworden, was Erinnerungen an die interessanten Jahre konservieren helfen sollte, die wir an den Ufern des amerikanischen Schicksalsflußes verbracht hatten. Selbstverständlich haben wir DEUTSCHEN Sekt genommen!
Für die feierlichen Worte hatten wir Kapitän zur See Lutz Uwe Gloeckner gewonnen, den deutschen Marineattaché in Washington. Rechts im Bild mit Karls Tochter Yvonne, die den praktischen Teil übernahm.

Mi, 4.5., Edgewater - Spring Cove Marina, Solomons, 7,5 h, 46 NM

Am 4. Mai werfen wir dann in Edgewater die Leinen los und laufen um 11 Uhr ostwärts, Richtung Chesapeake Bay. Der South River ist an schönen Wochenenden äußerst betriebsam. Fischer, schnelle Motorboote, Segelboote und Tourenyachten teilen sich das gut ausgetonnte Fahrwasser, und Ruhe findet man nur in den vielen kleinen Buchten. Aber heute ist Mittwoch und das Wetter durchwachsen. Wir haben den Fluß für uns allein, trimmen hier und basteln da, wie man das so macht, wenn ein Boot den Winterschlaf gerade eben erst abgeschüttelt hat. Bei dieser Gelegenheit stellen wir dann auch fest, daß die Rollfock ein Problem hat: Die Führungsnut für die Vorliek besteht aus einem mehrteiligen Aluprofil, verbunden -außer durch das Vorstag- nur durch Steckelemente. Eins davon muß verrutscht oder gebrochen sein, jedenfalls dreht sich das obere Drittel nur mit, weil das Segel ihm keine andere Wahl läßt. Auf die Dauer und besonders für das Reffen bei stärkeren Winden eine erhebliche Punktbelastung für das Gewebe, wie wir uns hätten denken sollen. Die Freude am vor uns liegenden Törn ist aber stärker, und so wird die Reparatur, die uns mindestens einen halben Tag gekostet hätte, verschoben.
Es sind etwa sieben Meilen von Edgewater bis zur offenen Bay südlich Thomas Point Lighthouse, das übrigens sehenswert ist. Eine frische Brise aus Nordost beflügelt uns, sorgt aber auch für kühlere Temperaturen, als man sie auf nur noch 39° nördlicher Breite im Wonnemonat Mai erwartet. Wir passieren gegen 12 Uhr die „RN 2“ noch im South River, drehen dann auf Südkurs und sind dankbar für die Sprayhood, ohne die es noch luftiger wäre. Am Ruder braucht man Handschuhe. „Potomac“ wäre unter dem Druck der 25 Knoten von achtern gerne schneller, als die niedrigen grauen Wolken, die am Himmel dahinschießen, aber zum Halbgleiter wird sie dann doch nicht.
Immerhin stehen wir um 16.45 Uhr schon vor der Mündung des Patuxent River bei Cove Point und beschließen, die Nacht hier zu verbringen. Solomons Island ist eine Halbinsel am nördlichen Ufer der Patuxent-Mündung, gut ausgestattete Drehscheibe des Wassersports in diesem Abschnitt des „Intracoastal Waterway“ und benannt nach Isaac Solomon, der nach Ende des Bürgerkrieges hier seine Austernverarbeitung angesiedelt hatte. Einsamkeit sucht man vergebens, aber sonst gibt es reichlich, was Wassersportlers Herz begehrt: Marinas und Ankerplätze, Bootsausrüster, Lebensmittelläden und Restaurants, auch Sehenswertes, wie z.B. das Calvert Marine Museum mit Ausstellungen zur Naturgeschichte und zur Entwicklung von Seefahrt und Leben an der Küste.
Um 18 Uhr sind die Segel geborgen, und unser Selbstzünder nagelt landeinwärts. Wir versuchen unser Glück auf Kanal 16 mit einer willkürlich aus dem Handbuch gegriffenen Marina. „Die haben heute Ruhetag“, läßt uns ein freundlicher Zuhörer von Bord der „Sea Lion“ wissen, einer interessant geschnittenen 15m-Slup, die wir gerade passiert haben. So landen wir schließlich in der „Spring Cove Marina“ am Ende des Back Creek. Sieben Fuß Wasser unter dem Schwinger sind unter Chesapeake-Verhältnissen und angesichts eines Tidenhubs von nur ein bis zwei Fuß völlig ausreichend. Eine ordentliche Steganlage führt zum Büro, das schon seit 17 Uhr geschlossen ist, und den Gemeinschaftsräumen - alles einwandfrei in Schuß. Der strömende Regen verleidet uns allerdings nachhaltig den Spaß am erweiterten Landgang, und so fällt das Abendessen im Restaurant aus. Michael macht Bratklopse mit Kartoffelbrei und gemischtem Gemüse, ganz ausgezeichnet das Ganze. Um 20.15 Uhr ist die Crew gefüttert und wir schnacken noch über die Eindrücke des Tages. Hoffentlich bleibt das Wetter nicht so unfreundlich.

Do, 5.5., Solomons Island - Smith Creek, Potomac , 9 h, 35 NM

Nach dem Frühstück sind zunächst kleine Reparaturen angesagt. Wir hatten gestern etwas Diesel im Schiff und lokalisieren nun einen tropfenden Inspektionsverschluß am Tank, der alsbald abgedichtet wird. Diverse dieselgetränkte Lappen aus dem Bilgenbereich können wir an Land ordnungsgemäß entsorgen. Um 11.30 Uhr geht´s mit Yanmar-Hilfe los und eine halbe Stunde später ist nach Setzen der Segel wieder Ruhe auf dem Schiff. Gegen halbeins wird es noch ruhiger: Der Wind ist nun auch weg. Der weitere Verlauf des Nachmittags wird ganz wesentlich von verschiedenen Segelmanövern geprägt. Bergen Fock, setzen Blister, bergen Blister, setzen Fock, bergen Fock, setzen Fock, bergen Segel, setzen Segel usw., begleitet von kurzen Abschnitten -insgesamt heute etwa zwei Stunden- in denen der Diesel das Wort hat. Immerhin gönnen wir uns gegen halbdrei ein lunch, das Michael unter Deck gezaubert hat. Es gibt Wiener, Brote, drei Sorten Salat und eingelegte Zwiebeln. Schließlich sind wir nicht der Mittelstand. Otto der Eiserne (Autopilot) hält derweil die Wacht. Um 18 Uhr stehen wir vor Point Lookout. In der Potomac-Mündung liegt die Coast Guard auf Station. Es gibt da einige Sperr- und Gefahrengebiete mit unterschiedlichen Aktivierungszeiten und wir sind neugierig, ob das Dienstboot vielleicht eine Information los werden will. Außerdem demonstriert man in solchen Fällen gerne Aufmerksamkeit. So habe ich das Mikrophon schon in der Hand, als der Anruf kommt. Unsere Sofortantwort „Coast Guard, this is POTOMAC, read you five“ muß ihn wohl verblüfft haben, denn er erzählt uns erst nach kurzer Pause, daß man treibende Baumstämme im Fluß gesichtet hat. Wir sollen vorsichtig sein. Wir bedanken uns und stehen nach einer dreiviertel Stunde bereits vor der Mündung des Smith Creek, etwa fünf Meilen von der Flußmündung entfernt. Nach vorsichtiger Pirschfahrt in den Hauptarm und weiter in die erste Bucht an Steuerbord fällt um 20.30 Uhr der Anker. Als Lebenserfahrung verbuchen wir heute die Tatsache, daß es nach Sonnenuntergang in einigen Teilen der Erde besonders schnell dunkel wird, und daß man unbekannte Ankerbuchten daher nicht zu spät ansteuern sollte. Andererseits hätte sich noch mehr Motorzeit nicht mit unserem seglerischen Ehrgeiz vertragen. Wir bemannen noch das Gummiboot und loten nach kurzem und erfolgreichem Kampf mit dem 4-PS Moppel rings um den Anker eine gerade eben ausreichende Anzahl von Füßen für das seelische Gleichgewicht des Skippers. Und nun Premiere für den Edelstahlgrill an der Heckreling. Es gibt Filetsteaks mit Salat und Brot, dazu auch manch kühles Getränk.

Fr, 6.5., Potomac - Jackson Creek, Piankatank, 8,5 h, 44 NM

Wenn Skipper so gegen 06 Uhr erwachen, dann pflegen sie einen Rundblick aus dem Niedergang zu nehmen. Heute nur Wald in Sicht! Karl ist doch etwas erschrocken über den Tümpel, in den wir uns gestern abend bei Dunkelheit geschlichen haben. Um 09.30 Uhr gehen wir Anker auf und sind beim Auslaufen wieder gaaanz vorsichtig. Gegen 10 stehen die Segel. Allerdings fällt uns der Schmetterling bei schrallenden Winden immer wieder zusammen, und so geht´s ab 11 ohne Groß gen Süden. Nach fast zwanzig Knoten aus Nordwest zur Mittagszeit sind es um 16 Uhr nur noch zehn aus West. Es ist diesig und insgesamt ereignisarm. Das Logbuch verzeichnet nur drei wesentliche Höhepunkte des Tages:
12.10 Uhr, GPS zeigt eine Geschwindigkeit über Grund von 8,2 Knoten im Durchschnitt der letzten zwei Minuten!
12.35 Uhr, Crew singt auf 37°48,14 N und 076°10,74 W den „Winterblues“ von Insterburg & Co.
14.00 bis 14.30 Uhr, Diverse Versuche, den Blister zu setzen schlagen fehl. Als er schließlich steht, hat der Wind gedreht.
Wir laufen gegen fünf in den Piankatank River und um 17.45 Uhr fällt der Anker im Jackson Creek. Der Verlauf des Abends orientiert sich an dem erfolgreichen Konzept von gestern, fällt aber deutlich kürzer aus, weil wir morgen früh los wollen.

Sa, 7.5., Piankatank - Tidewater Yacht Agency, Portsmouth, 11 h, 60 NM

Wegen des weiten Weges nach Norfolk heute Nachtalarm. Um 06.30 ist Wecken, um 06.45 ist der Anker oben und um 07.10 sitzen wir am wohl gedeckten Frühstückstisch, während Otto der Eiserne in Kooperation mit unserem Selbstzünder wacker in den morgendlichen Ostwind dampft. Um halbneun stehen dann beide Segel und wir folgen ab „Wolf trap“dem Großkreis (76°10’) nach Süden. Wolf trap verdankt seinen Namen auch einer netten Geschichte, von denen es an der Chesapeake so viele gibt. Demnach hatte die britische Fregatte HMS Wolf zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges in der Bay „Piraten“ (britische Version) gejagt und war von diesen hinter die Untiefe gelockt worden. Das kleine, flachgehende Fahrzeug der „Freiheitskämpfer“ (amerikanische Version) segelte dann über das Hindernis, HMS Wolf blieb stecken und wurde anschließend geplündert.
Heute würden sich feindliche Kriegsschiffe bei dem Versuch, in die Chesapeake Bay einzudringen, recht schwer tun, liegt doch sozusagen gleich am Eingang ein guter Teil der US Navy. Uns hat er sehr beeindruckt, der Marinehafen, den man schon aus der Entfernung wegen der markanten Silhouetten der dort liegenden Kriegsschiffe gut ausmachen kann. Ein oder zwei Flugzeugträger sind eigentlich immer da, heute sind es sogar drei. Hinzu kommen Schiffe der amphibischen Kräfte, die zwar in der Tonnage wesentlich kleiner sind, als die großen Träger, mit ihrem Hubschrauberdeck aber ganz ähnlich aussehen. Man könnte glatt annehmen, da läge ein Dutzend Flugzeugträger nebeneinander. Und das sind nur die ganz dicken Brocken.

Mi, 11.5., Cambridge - Oxford, 6,5 h, 20 NM

Um 10.30 verlassen wir die einsame Stätte und motoren nach Cambridge, wo wir mittags eine zweistündige Ortsbesichtigung einlegen. „Potomac“ liegt derweil am Anleger einer Tankstelle in dem geschäftigen, kleinen Hafen des Ortes. Sehenswert finden wir den dortigen Krämer, der noch viele alte Küchengerätschaften, Emailledosen, Gläser und Reklameschilder in seinem Laden hat, und so mehr ein Museum als einen Laden darstellt. Wir kaufen ein paar T-bone Steaks und Kleinkram für den Smut. Von zwei bis vier wird dann gesegelt, was im Choptank aufgrund seiner Breite und geringen Strömung ganz gut geht. Nur navigieren muß man eifrig, um nicht eine der vielen Untiefen zu testen. Die Freiwache nutzt unterdessen intensiv unsere Solardusche. Das Ding hat sich an Oberdeck ordentlich aufgeheizt und wird mittels Wanten und Reservefall in eine duschgerechte Position gehievt. Es reicht dann für zwei bis drei Grundreinigungen und macht viel mehr Spaß, als die Duscherei in jenem engen Örtchen unter Deck, das auch noch anderen Zwecken dient, und außerdem anschließend wieder trockengelegt werden muß, was den Duscherfolg durch Schweißausbruch nachhaltig in Frage stellt. Wenigstens bei sommerlichen Temperaturen.
Oxford liegt am „Tred Avon“, den man aus dem Choptank mühelos erreicht. Der Ort hat einen hübschen Naturhafen, in dem wohl etwas gebaggert wurde, um wenigstens auf einer Seite die nötige Wassertiefe für ausgedehnte Steganlagen zu schaffen. Es gibt auch eine Werft und diverse Läden, insgesamt ein recht angenehmes Plätzchen für Sportboote. Heute beschließen wir, die für den Liegeplatz zu berappenden Rubel zu sparen und ankern dick und bräsig mitten im Hafen. Man nehme einen großen Anker, viel Kette und wenig Wind, sonst klappt das nicht. Der Ankergrund ist berühmt für seine miserable Qualität. Das abendliche Festmahl genießen wir im „Robert Morris Inn“, einem historischen Gasthaus, das wir in Oxford immer besucht haben, wenn wir mal dort waren. Die berühmten „Crab Cakes“, eine Art Gourmet-Hamburger aus dem Fleisch der „Blue Crab“ munden auch heute wieder ganz ausgezeichnet.

Do, 12.5., Oxford - St. Michaels, 9 h, 43 NM

Gegen 10.30 Uhr tuckern wir aus dem Hafen und setzen im Tred Avon gleich Segel. Bei 10 bis 15 Knoten aus NW geht´s zurück zum Choptank und dann Richtung Bay. Die Tonne „YN 29 B“ suchen wir um 13.30 vergeblich auf ihrer Position, dafür gibt es 0,3 sm südostwärts eine neue „R 80 A“. Da unsere Karte auf dem vorgeschriebenen Stand ist, können wir die Sache nicht wechseln, trösten uns aber damit, daß wir wissen, wo wir sind, möglicherweise im Gegensatz zu der Tonne.
Es ist schwül geworden, der Wind hat uns verlassen, und ausgerechnet auf der Höhe von „Poplar Island“ erwischt es uns dann. Poplar ist eine kleine Inselgruppe am Ostufer der Bay, die von ausgedehnten Untiefen umgeben ist. Jedenfalls, wenn man fünfeinhalb Füße Wasser braucht.Die Untiefen von Poplar liegen also so drei oder vier Meilen fast querab an Steuerbord, und Sommergewitter pflegen auf der Bay von Westen zu kommen, für uns also von Backbord. Skipper Karl steht im Naturzustand unter der Dusche auf dem Vorschiff, als die Flaute übergangslos durch sieben, in Böen auch bis zu neun Windstärken ersetzt wird. In berechtigter Sorge um das Schiff springt der Skipper an´s Ruder, wo er Kommandos brüllt und für die nächste halbe Stunde verbleibt. Immer noch im Naturzustand. Glücklicherweise begegnet uns keine Damencrew, sonst wäre das glatt „sexual harassment“ gewesen. Unser Diesel versucht vergeblich, gegen Wind und schnell aufgebaute Welle die unangenehme Legerwall-Situation zu bereinigen. Mit zwei Quadratmetern Großsegel und zwei Quadratmetern Fock kreuzen wir uns mühsam frei. Als wir es schließlich geschafft haben und die Eastern Bay sich ostwärts öffnet, da ist auch das Gewitter vorbei, und Karl kann sich endlich eine Hose anziehen. Der Wind bleibt nach Frontdurchgang mit 25 bis 30 Knoten ziemlich frisch, und wir fliegen bei achterlichem Schub trotz stark gereffter Segel mit bis zu achteinhalb Knoten unserem Ziel entgegen.
St. Michaels ist ein rühriger kleiner Fischerort mit großem Stolz auf die Geschichte. „The town that fooled the British“ nennt man sich noch heute, und erinnert damit an eine Episode aus dem Kriegsjahr 1812: Eine britische Korvette war die Bay heraufgekommen, um den Ort zu beschießen, in dem man das Refugium gesuchter Piraten vermutete. Die Einwohner von St.Michaels nahmen ihre Petroleumlampen und hängten sie hinter dem Ort in die Bäume. Für die Richtkanoniere auf dem Kriegsschiff verlegte die Maßnahme den Ort nach hinten und auf einen Hügel. Alle Kanonenkugeln verfehlten das eigentliche Ziel, bis auf eine einzige, die im Haus einer Witwe einschlug und dort noch heute besichtigt werden kann: „The Cannonball House“. Aber nicht nur die Engländer, auch uns hat man dort gefoppt, und das kam so: Gegen 18.45 Uhr passieren wir die Hafeneinfahrt, streichen die Segel und tuckern mit Dieselkraft vor den Leuchtturm, der zum „Chesapeake Bay Maritime Museum“ gehört. Dort fällt der Anker und nach kurzem Aufklaren sitzen wir schon bald gemütlich im Cockpit und sichten Prospekte und Ortspläne. Schließlich ist heute Landgang angesagt. An die Möglichkeit, daß unser 35-pfündiger CQR hier nicht halten könnte, denkt niemand an Bord. Auch nicht Skipper Karl, der plötzlich mit einem Fluch auf den Lippen Richtung Steuerstand hechtet und den Diesel anwirft. Und wirklich, wenn man die Aufmerksamkeit der Umgebung widmet, fällt auf, daß wir einen guten Knoten achteraus machen, Abstand zu den Steganlagen der „Harbour Inn Marina“ noch etwa 30 m und abnehmend. Mit Yanmar´s Hilfe wieder in der Hafenmitte angekommen, bekommen wir Besuch vom lokalen Hafentaxi, einem Hafenverkehrsboot, das man auf Kanal 16 herbeirufen kann, wenn man einerseits kein Dinghy hat und andererseits aber an Land möchte. Der Grund hier, so erfahren wir, sei schlechter Ankergrund. Stimmt, ist uns auch aufgefallen. Dort weiter landeinwärts ist es besser, weiß der Einheimische, er wolle uns gerne hinbegleiten, was er dann auch tut, gegen ein gutes Trinkgeld natürlich. Karl äugt unterdessen mißtrauisch auf den Tiefenmesser. Fünfeinhalb Füße Tiefgang hat „Potomac“, und soviele stehen auch auf der Uhr. Der Abstand zwischen Schwinger und Wasseroberfläche ist also alles, was uns noch vom Boden trennt. Auch unser Einweiser hat ein Echolot. „How much do you draw?“ ruft er herüber und quittiert dann unsere „five feet six“ mit einem fröhlichen „plenty of water“. Na, wenn er meint. Das Wasser, so erfahren wir weiter, fällt heute nicht mehr, es besteht kein Grund zur Sorge. Außerdem bläst der Wind hier längst nicht mehr so frisch, weil sich die Abschattung durch den Ort dicht unter Land natürlich viel stärker auswirkt. Nach halbstündigem Lauern fassen wir erneut Vertrauen zu unserem CQR, steigen in´s Beiboot und tuckern zum Dinghy Dock. Im Restaurant suchen wir uns ein Plätzchen am Fenster; nicht nur wegen der tollen Hafenatmosphäre. Soviel zum Vertrauen in den CQR.

Fr, 13.5., St. Michaels - Rock Hall, 7 h, 36 NM

Am Morgen auf einem Schiff zu erwachen, ist für mich immer ein erhebendes Gefühl. Heute ist allerdings nicht nur meine Stimmung gehoben, sondern gleich das ganze Schiff, wie ich aus der leichten Schräglage schließe, die meine Koje gestern noch nicht hatte. Irgendjemand hat über Nacht weisungswidrig noch mehr Wasser aus der Bucht gelassen, als im Prospekt steht. Wahrscheinlich war es der noch immer kräftige Nordwest. Und unser Hafentaxi ist weder weit noch breit in Sicht, sodaß Trinkgeld-Rückforderungen im Ansatz zum Scheitern verurteilt sind. Wir frühstücken erstmal und werfen dabei einen Blick in den Tidenkalender. Vor 14 Uhr, sagt der, kommen wir hier nicht weg. Wir beschließen, ihm das Gegenteil zu beweisen. So wird denn rings um „Potomac“ mit Senkblei gelotet und das nächstgelegene Gefälle gesucht. Den Anker bringen wir in ganzer Länge aus und einen zweiten querab, der uns eine tiefgangvermindernde Krängung bescheren soll. Am Ufer sammeln sich unterdessen interessierte Zeitgenossen, denen unser emsiges Mühen nicht verborgen geblieben ist. Und das am Selbstbewußtsein nagende Gefühl, am Vorabend seemännisch versagt zu haben, weicht erst nach einer guten Stunde der Erleichterung, die sich aus den uns nun wieder umgebenden sechs Fuß ergibt. Zwei Anker auf Spill, ein mittelgroßer Diesel, ein Moppel am Schlauchboot und die geschickte Koordination dieser Teile führen uns in „tiefes“ Wasser. Nach diesem Erlebnis beschließen wir, die Passage durch die sogenannten „Kent Narrows“ nicht zu wagen. Wie ich nach späteren Fahrten dort mit einem flachgehenden Motorboot heute weiß, war das eine ziemlich gute Idee. Die Kent Narrows verbinden auf der Süd-Nord-Achse das Ende der Eastern Bay mit dem Chester River. Man spart den Weg durch die Eastern Bay zurück auf das Hauptfahrwasser der Chesapeake, dann nordwärts durch die große Baybrücke bei Annapolis bis zur Mündung des Chester, wo die beiden Routen sich wieder treffen. Also, wir nehmen den Umweg und stehen gegen halbvier bei „Bloody Point Lighthouse“, einem jener unnachahmlichen Bay-Leuchttürme aus Beton, die durch ihr Gewicht allmählich im weichen Untergrund versinken, was asymmetrisch geschieht, und daher dem Turm zu seiner Schräglage verhilft. Nach Norden liegt nun offene Bay vor uns. Henning ist daher (siehe Bild) wild entschlossen. Wozu eigentlich?

Na, egal. Jedenfalls passieren wir die große Bay Bridge, die Mündung des Severn River vor Annapolis, die Mündung des Chester River, und halten uns dann dicht unter´m Ostufer bis zu der ausgetonnten Einfahrt des alten Fischerhafens Rock Hall, der in den letzten Jahren immer weniger Fischer und immer mehr Yachten sieht. Die Schwimmsteganlage der „Rock Hall Landing Marina“ ist Spitzenklasse. Es gibt zehn oder zwölf Waschräume, jeder für sich ein kleines Badezimmer mit Dusche, Toilette, Waschbecken und Holzbank, stets sauber und gut bestückt. Einer davon ist eigentlich immer frei.

Die Eigner

Der Grill am Heck,

wie solcher aus dem

Masttop anzuschauen ist.

Das „Kleinvieh“, die „TICONDEROGAs“, „ARLEIGH BURKEs“, „SPRUANCEs“ und „OLIVER PERRYs“ wären für sich schon sehenswert genug. Und im Trockendock sehen wir dann auch noch ein Jagd U-Boot der „LOS ANGELES“- Klasse. Um 17.40 Uhr sind die Leinen fest bei der „Tidewater Yacht Agency“ in Portsmouth; 36°50,517 N und 076°17,967 W sagt das GPS und muß es ja schließlich wissen. Den Abend verbringen wir bei „Phillips“ am sogenannten Inner Harbor in Norfolk, wo wir uns Seafood (Meeresfrüchte) in allen Variationen schmecken lassen. Amerikaner vom Nachbarboot, mit denen wir nach dem Einlaufen Bier getauscht haben (was auch sonst!) hatten uns in ein Fast-Food-Restaurant abschleppen wollen, was zweifellos billiger geworden wäre. Angesichts der Aussicht auf den Elisabeth River und der Köstlichkeiten auf unseren Tellern kommt aber keine rechte Trauer über die Entscheidung auf.

Um 16.40 bekommen wir Funkkontakt mit „Spring Cove Marina“ auf Solomons Island, die wir vom letzten Mittwoch schon kennen. Wir melden uns an und passieren kurz nach sechs die Ansteuerungstonne. Um 18.45 Uhr sind die Leinen fest.
Die hundert Meilen in nur 18 Stunden (Schnitt von 5 ½ Knoten!) geben uns nun alle Freiheit, die restlichen Tage noch nach Belieben zu vertrödeln; denn knapp 50 NM sind es nur noch, die uns vom heimischen Liegeplatz trennen. Die Crew ist müde aber zufrieden.
Bei Chips, Nüssen und Wein kreist die Diskussion kurz um die wichtige Frage, ob Henning auch weiterhin die Treene mit seinem häßlichen Motorboot befahren sollte, oder ob (Gegenposition Hein) die Rettung des Schilfgürtels dadurch vereitelt wird.
Wir sind alle früh im Bett.

Di, 10.5., Solomons - La Trappe Creek, Cambridge, 7,5 h, 36 NM

Da wir es inzwischen nicht mehr eilig haben, gönnen wir uns einen ruhigen Vormittag. Erst gegen 12 Uhr laufen wir aus, queren die Bay und haben schon bald den Fluß vor uns, der uns nach Cambridge und Oxford führen wird: Der Choptank River umgarnt uns heute mit seinem ganzen Charme. Die niedrig stehende Sonne verzaubert die Landschaft mit ihrem goldroten Licht, und die aufkommende Flaute weckt das Ententeich-feeling, obwohl der Fluß an seiner Mündung zwischen Tilghman Island und Cook Point über vier Meilen breit ist und sich landeinwärts erst noch einmal kräftig erweitert, bevor er südlich Oxford dann schmaler wird. Ich habe ihn in dieser Trichtermündung auch schon anders erlebt, den Choptank. Wenn ein kräftiger Westwind über zwei, drei Tage bläst, kann sich hier eine üble Welle aufbauen, so an die zwei Meter und recht kurz. Aber heute, wie gesagt, Glattwasser.

Das Schlauchboot folgt uns im Kielwasser, und sinnend ruht der Blick des Skippers auf ihm. Irgendwie zieht es ihn an. Jedenfalls verschwindet er unter Deck, taucht mit zwei Bierdosen wieder auf, greift sich Schwager Hein, den Miteigner, und geht von Bord. Wahrscheinlich wollen die beiden ihr Schmuckstück nur mal von außen bewundern. Sie umkreisen uns, fotografieren, fallen im Kielwasser etwas zurück, kurz, bringen Abwechslung in den ansonsten zwar schönen aber ereignisarmen Fahrtabschnitt.

Mir fällt auf, daß der Moppel am Schlauchboot bei zwei Mann Besatzung schon gut gefordert ist, und weil Michael und ich gerade auch nicht so viel zu tun haben, erhöhen wir die Marschfahrt auf fünfeinhalb Knoten. Das Schlauchboot wird langsam kleiner, und nachdem wir wieder auf 1800 Umdrehungen reduziert haben, brauchen Hein und Karl eine halbe Stunde, bis sie wieder an Bord sind. Und das Dosenbier war ihnen auch ausgegangen, mitten auf dem Choptank. Immerhin hatten sie genügend Benzin mitgehabt, sonst hätten wir sie noch einsammeln müssen. Sie haben sich dann auf dem Rest der Fahrt kaum noch vom Schiff getraut.

Gegen sieben erreichen wir die etwas schwierige Passage in den „LaTrappeCreek“, wo wir heute ankern wollen. „Potomac“ paßt geradeso durch das Loch, das in diesem Falle nicht der Zimmermann sondern die Natur gelassen hat. Ein steinerner Minileuchtturm weist den Weg. Der Creek ist mehr ein großer Teich, wild-romantisch, umstanden von alten Bäumen, bewohnt von Enten und Blue Herons, kaum beeinträchtigt durch die wenigen Häuser am niedrigen Westufer. An Bb-Seite, gleich hinter „Martin Point“ liegt eine kleine Bucht, die als Ankerplatz gelobt wird. Heute liegen schon einige größere Yachten dort, und so tuckern wir noch etwas weiter landeinwärts, wo sich am völlig unbewohnten und hoch aufragenden Ostufer auch eine schöne Gelegenheit ergibt. Wir grillen heute drei Pfund Riesenscampi und haben einen knochentrockenen Bocksbeutel dazu vorgesehen.

Auch einen großen Pool gibt es, der etwa dem Schwimmbad einer deutschen Kleinstadt entspricht. Gegen 21 Uhr sind wir im „Fin, Fur and Feathers“, einem empfehlenswerten Restaurant am nördlichen Hafenrand, das auch von der einheimischen, nicht seefahrenden Bevölkerung gerne aufgesucht wird, was bekanntlich immer ein gutes Zeichen ist.

Sa, 14.5., Rock Hall - Edgewater, 8,5 h, 33 NM

Es wird schon wieder elf, als wir den gastlichen Ort verlassen und nach kurzem Südkurs dann westwärts Annapolis ansteuern. Eigentlich für sich eine Reise wert, interessiert es uns weniger, weil wir es durch zahlreiche Besuche mit dem Auto von Washington aus recht gut kennen. Wir wollen nur zum Segelmacher, um die beschädigte Fock abzugeben. Etwas Traurigkeit liegt auch über dem Schiff, heißt unser Ziel doch heute Edgewater, womit das Ende der Reise erreicht ist. Eigentlich wäre der Sonntag noch verfügbar, aber für morgen ist schlechtes Wetter angesagt und so gehen wir kein Risiko ein, sondern steuern den heimischen Liegeplatz beim Liberty Yacht Club an. Es wird noch einmal ein netter Abend an Bord. Smut macht klare Brühe mit Leberknödeln und anschließend Schweinebraten mit Kartoffeln, Rotkohl und Pilzen.

So, 15.5., Klar Schiff

So bleibt heute nur noch Klar Schiff, und Abschluß der Bücher. 475 sm waren es, 93 Stunden und 15 Minuten auf dem Teich, davon immerhin ein glattes Drittel (31:15) mit Motor. Das liegt einerseits an Revier und Jahreszeit, andererseits aber auch an unserer bedauerlichen Neigung zu späten Starts, die wiederum aus unserer bedauerlichen Neigung zu langen Sitzungen am Abend resultiert. Alles wirklich sehr bedauerlich. Hat aber ausgesprochen viel Spaß gemacht und wird hiermit allgemein zur Nachahmung empfohlen. Aber lassen Sie sich von dem Nachfahren der Piraten in St.Michaels nicht auf die dortigen Untiefen locken!

So, 8.5., Portsmouth - Bay Point Marina, Little Creek, 5 h, 25 NM

Der Vormittag bringt schlechtes Wetter, das wir für notwendige Reparaturen nutzen. Der Gummibalg der Lenzpumpe am Fäkalientank wird gewechselt (empfehlenswerte Tätigkeit), defekte 12-V-Bordsteckdosen repariert und die Bilge gereinigt. Erst um 13.15 Uhr laufen wir bei noch immer stürmischen Bedingungen (17 Knoten) aus und erklären „Little Creek Amphibious Base“ zum Etappenziel. Das sind nur schlappe 25 NM. Ohne Groß und mit handtuchgroßer Fock machen wir ständig über sechs Knoten. Der Starkwind läßt aber allmählich nach, und so ist dann auch noch ein „Abstecher“ drin. Um 17.10 Uhr passieren wir Cape Henry und segeln hinaus in den offenen Atlantik, was wir „Potomac“ wenigstens einmal schuldig zu sein glauben. Wenn es auch wegen der fortgeschrittenen Tageszeit ein ganz kurzer Ausflug bleibt. Die Sonne steht schon tief als wir wenden und dann die enge Einfahrt der amphibischen Basis (Landungsboote usw.) ansteuern, wo wir im angegliederten Yachthafen ein nettes Plätzchen finden. Bay Point Marina heißt die ziemlich neue Schwimmsteganlage mit allen Schikanen. Während unser Smut das Abendessen vorbereitet, versenkt Skipper Karl beinahe den Tender durch unbeabsichtigten Zielwurf mit einer noch brennenden Zigarette. Durch einen beherzten Sprung läßt sich das Unheil noch abwenden.
Es gibt Rinderbrühe mit Einlage, dann Gulasch mit Pilzen und Salzkartoffeln, und zum Nachtisch wahlweise Schoko- oder Vanille-Desert. Dazu einen Roten aus Frankreich. Die Stimmung ist ausgezeichnet, und es entsteht der Plan, morgen mal eine Nachtfahrt zu machen. Auf die Frage „Warum erst morgen?“ finden wir dann in der Eile keine Ausrede. Kurz nach Mitternacht geht´s los.

Mo, 9.5., Little Creek - Solomons, 18 h, 103 NM

Der Wind hat auf Süd gedreht und ist stetig geworden, recht nett für unseren Nordkurs. Um nicht den Hafen rebellisch zu machen, lassen wir den Motor aus und setzen nur die Fock, mit deren Hilfe der Hafen um 00.45 Uhr hinter uns liegt. Der Controller auf dem Navy-Tower fragt sich wahrscheinlich heute noch, wer sich da heimlich aus dem Staube gemacht hat. Um eins steht das Großsegel und bleibt bis 18.15, also gut siebzehn Stunden oben. Während an Oberdeck mit Leinen hantiert wird, sitze ich am Kartentisch und plotte den nicht vorgeplanten Kurs. Einstweilen laufen wir nach Norden. Zwanzig Minuten später ist dann alles zu Papier gebracht und auch das GPS gefüttert. Einen Fehler sollten Sie auf Nachtfahrten nicht machen: Geben Sie nicht die Koordinaten von Seezeichen als Wegpunkte in Ihren Navigationsrechner. Sie haben sonst Leute mit Handscheinwerfer auf dem Vorschiff, die nach Tonnen auf Kollisionskurs suchen.
Navigator: „Noch eine Meile, vier Zehntel, zwei Zehntel“, Ausguck: „Hart Steuerbord!“ Sind einfach zu genau, diese GPS-Empfänger.

Um 03.15 Uhr geht der Smut in die Koje, um 03.30 der Miteigner Hein, der Skipper erst um 05.45 und ich kann mich gar nicht losreißen, erst von der magischen Dunkelheit, dann von entfernten Positionslichtern und Leuchtfeuern, schließlich vom Sonnenaufgang, den mir der wiedererwachte Smut mit Spiegelei und Tee noch zusätzlich versüßt.

Treasure the Chesapeake

Kleine Quälgeister treiben uns allerdings unter Deck, wo wir noch bis in den späten Abend klönen. Die Idee mit dem Moskitonetz am Niedergang erweist sich heute als der Hit überhaupt. Die amerikanischen „Citronellakerzen“ alleine hätten uns wohl nicht gerettet.